Werbespot «Sticky Notes» - Regeln statt aufschieben
Dokumentarfilm «Was ein Teenager uns vom Leben lehren kann.»
Die Bedeutung einer Organspende ist für gesunde Menschen schwer zu fassen. Wie einschneidend eine Organspende und das Festhalten des Spendeentscheides sein können, wird im neuen 20-minütigen Dokumentarfilm «Was ein Teenager uns vom Leben lehren kann» gezeigt: Die heute 18-jährige Carina ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Teenager. Auf den zweiten Blick wird klar, dass sie ihr Leben anders lebt als die meisten Menschen. Mit 10 Jahren bekam Carina ein Kunstherz und mit 11 Jahren eine Herztransplantation. Im Film wird Carina auf ihrem seit langem geplanten Töffli-Roadtrip über den Gotthard begleitet. Er zeigt, wie sie trotz der durchgestanden schwierigen Situation ihr Leben intensiv und mit einer bewundernswerten Gelassenheit lebt.
Der Dokumentarfilm ist Teil der Organspende-Kampagne «Regeln statt aufschieben: die Organspende.» Sie soll möglichst viele Menschen in der Schweiz motivieren, sich Gedanken zu einer Organspende zu machen und die persönliche Entscheidung zur Organspende jetzt zu regeln.
Organspende? Das gilt heute.
Heute gilt: Organe dürfen nach dem Tod nur entnommen werden, wenn eine Zustimmung vorliegt. Wer Organe spenden möchte, sollte dies festhalten oder den Angehörigen mitteilen.
Ab voraussichtlich 2026 gelten neue Regeln: Wer NICHT spenden will, muss dies festhalten.
Organspende ja oder nein? Es gibt gute Gründe, diese Frage mit deinen Liebsten zu bereden: Du entscheidest selbst, was mit deinem Körper passiert, entlastest deine Angehörigen und kannst mit einem JA Leben retten.
Hier findest du alles, damit du dich entscheiden kannst.
Teile deine Entscheidung auch deinen Angehörigen mit. Damit kannst du sie in einer schwierigen Situation entlasten. Denn wenn dein Wille nicht bekannt ist, werden die Angehörigen gefragt.
Als nächste Angehörige gelten Lebensgefährten, Kinder, Eltern, Geschwister, Grosseltern oder andere Personen, die mit der verstorbenen Person eng verbunden waren. Entscheiden darf, wer mit der betroffenen Person am engsten verbunden ist.
Es ist auch möglich, beispielsweise auf der Organspende-Karte eine Vertrauensperson zu bestimmen. Diese Person entscheidet anstelle der nächsten Angehörigen.
Du kannst dein Ja oder Nein zur Organspende z. B. auf einer Organspende-Karte festhalten. Es ist auch möglich, die Zustimmung auf die Spende bestimmter Organe oder Gewebe zu beschränken. Wenn du deinen Entscheid änderst, kannst du die alte Spendekarte einfach vernichten und eine neue ausfüllen.
Alternativ kannst du deinen Willen auch in einer Patientenverfügung oder im elektronischen Patientendossier festhalten.
Die häufigsten Fragen zur Organspende
Um den Willen für oder gegen die Spende von Organen oder Geweben nach dem Tod festzuhalten, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Die Spendekarte: Trage die Karte immer bei dir, z. B. im Portemonnaie. Du kannst sie auch an einem Ort hinterlegen, den die Angehörigen kennen. Auf der Spendekarte kannst du deinen Willen sehr differenziert festhalten: Du kannst angeben, ob du alle oder nur gewisse Organe oder Gewebe spenden möchtest. Du kannst eine Spende auch generell ablehnen oder den Entscheid einer Vertrauensperson übertragen. Die Angaben auf der Spendekarte werden nirgendwo sonst registriert. Die Spendekarte kannst du kostenlos hier bestellen. Die Broschüre mit der Spendekarte steht auch in den folgenden Sprachen zur Verfügung (kostenloser Download als PDF, kein Versand): Albanisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Englisch, Portugiesisch, Rätoromanisch, Spanisch, Tamil, Türkisch und Ukrainisch.
Die Patientenverfügung: In deiner Patientenverfügung kannst du festhalten, welchen medizinischen Massnahmen du zustimmst und welche du ablehnst, für den Fall, dass du durch einen Unfall oder eine Krankheit nicht mehr selbst entscheiden kannst. Auch deinen Willen zur Organspende kannst du eintragen. Bewahre deine Patientenverfügung so auf, dass sie im Notfall gefunden wird. Verschiedene Organisationen bieten Patientenverfügungen zusammen mit einer Beratung an (z.B. die FMH)
Das Elektronische Patientendossier (EPD): Das Elektronische Patientendossier (EPD). Im EPD kannst du Dokumente mit Informationen rund um deine Gesundheit ablegen und bestimmen, wer darauf zugreifen darf. Auch die Spendekarte kann hier hochgeladen werden. Weitere Informationen zum EPD findest du hier: Elektronisches Patientendossier (EPD) eröffnen
Auch Angehörige informieren.
Es ist möglich, dass eine schriftliche Willensäusserung unleserlich ist oder nicht gefunden wird. Dann werden die nächsten Angehörigen gefragt, ob sie den Willen der verstorbenen Person kennen. Teile deshalb deinen Willen auch den Angehörigen mit. Nur so können diese in deinem Sinne entscheiden und werden später nicht daran zweifeln, richtig entschieden zu haben. Auch unter der Widerspruchslösung werden die Angehörigen befragt werden, wenn keine schriftliche Willensäusserung gefunden wird. Angehörige können dann einer Organentnahme widersprechen, wenn dies dem mutmasslichen Willen der betroffenen Person entspricht.
Leben zu retten hat für Ärzte und Ärztinnen immer oberste Priorität. Erst wenn eine Behandlung aussichtslos ist, werden nach Rücksprache mit den Angehörigen die therapeutischen Massnahmen eingestellt. Diese Entscheidung wird unabhängig davon getroffen, ob jemand einer Spende zugestimmt hat oder nicht.
Bevor einer verstorbenen Person Organe entnommen werden, muss ihr Tod zweifelsfrei festgestellt worden sein. Dafür müssen zwei Ärztinnen oder Ärzte mit Spezialausbildung nach dem Vier-Augen-Prinzip bestätigen, dass die Funktionen des Hirns und des Hirnstamms ausgefallen sind (man spricht auch vom Hirntod-Diagnostik). Die Untersuchungen und Tests, die dabei gemacht werden müssen, sind genau definiert und müssen schriftlich bestätigt werden. Die Ärztinnen und Ärzte, die den Tod nachweisen, dürfen nicht zu den medizinischen Teams gehören, welche die Organe entnehmen oder die Transplantationen durchführen.
Eine spendende Person kann bis zu sieben Menschen helfen. Manchmal kann eine Lunge oder Leber auch geteilt werden, so dass noch mehr Menschen profitieren können. Eine Transplantation kann die Lebensqualität eines Menschen massiv verbessern oder sogar Leben retten.
Nach der Entnahme verschliessen die Ärztinnen und Ärzte die Operationswunden sorgfältig und legen einen Verband an. Die Nahtstellen werden später von Kleidung verdeckt. Der verstorbenen Person ist die Spende nicht anzusehen.
Es gibt eine Warteliste der Personen, die ein Organ benötigen. Welche Personen aus dieser Warteliste ein Organ erhalten, ist gesetzlich genau geregelt. Bei der Zuteilung gelten die folgenden Kriterien: Die medizinische Dringlichkeit, der medizinische Nutzen und die Wartezeit.